Große Namen, 40D, 50D, diese Kameras sind schon seit ihrem bestehen wahre Legenden aus dem Hause Canon. Sie versprachen immer Profi Leistungen, im Profi Gehäuse zum (fast) Amateurpreis. Endlich bot sich die Gelegenheit die neue aus der XXD reihe zu testen und sie kritisch unter die Lupe nehmen zu können.
Look&Feel
Natürlich, auch beim Anfassen fällt sofort der Unterschied in der Gehäusequalität auf, das neue Plastik ist wärmer als der Magnesiumkörper der 40/50D und die Kamera fühlt sich nichtmehr so professionell an. Allerdings muss gesagt werden, selbst Einstiegsmodelle halten bereits sehr viel aus, wer die Kamera nicht auf den Boden wirft wird wohl kaum ein Magnesiumgehäuse benötigen, wer es trotzdem probiert wird wohl die Kamera (je nach Fallhöhe) trotzdem nicht wirklich zerstören. Trotzdem wird für Profis demnach eher die 7D im Fokus stehen. Angenehm ist das Beidenlayout, besonders für größere Finger. Auch wenn es eher für japanische Erwachsenenhände als für europäische gemacht zu sein scheint. Hie und dort 5mm mehr hätten nicht geschadet, wer von einer XXXD aufsteigt wird sich jedoch sehr freuen über das üppigere Platzangebot. Die Kamera erscheint allerdings auch kleiner als die 50D, was zB dazu fürht, dass mein kleiner Finger einfach unter der Kamera durchrutscht, schade, denn genau das stört auch bei den kleinen Einsteigerkameras. Abhilfe schafft ein Battteriegriff, kostet allerdings auch sein Geld.
Fokus&Handling
Die 60D bietet im Prinzip die selben 9 Autofokus Kreuzsensoren wie die Vorgängerinnen, aber bei der Geschwindigkeit hat sich einiges getan. Der Fokus sitzt innerhalb kürzester Zeit. Mit dem 17-85er Objektiv mit USM antrieb ging selbst die Fokussierung von Nah auf Fern unglaublich schnell, der Fokuspunkt sitzt egal ob im Weitwinkel oder Zoom innerhalb kürzester Zeit. Auch Finsternis macht die Kamera nicht sehr viel träger, dem Autofokus ist also allergrößter Respekt zu zollen. Ob der Fokus nun sitzt oder nicht lässt sich bei Amateurkameras nicht immer wirklich klar sagen, der Sucher erlaubt einfach keine genauen Rückschlüsse. Da bietet die 60D einen besonders großen klaren Sucher, er könnte zwar noch größer sein und 100% vom Bildfelst abdecken (leider nur 98%), damit lässt sich jedoch leben.Ganz besonders toll ist der enorm hochauflösende LCD, schwenkbar und gut gelöst, sodass der Schwenkmonitor auch bei Stativaufnahmen super verwendet werden kann.
Bildqualität
Egal welche ISO Stufe, die 60D liefert auch hier eine überzeugende Performance. Hatte Nikon in letzter Zeit bei der Rauschvermeidung die Nase vorne, so schafft es hier Canon beinahe gleichzuziehen. Aufnahmen bis ISO 800 sind ohne Bedenken, ISO 1600 immernoch gut und ISO 3200 Aufnahmen für Ausdrucke in kleinerer Größe immernoch tadellos verwendbar. Störend wirkt sich hier jedoch die aggressive Bildaufbereitung aus, bei zu hoch gewählter Schärfe entstehen leicht störende Artefakte, wird die Schärfe jedoch bei allen Bildstilen nach unten korrigiert, ist das Bild sehr neutral und Artefaktfrei. Auch bei der Detailauflösung und dem Kontrast der Bildpartien zeichnet die Kamera ein sehr gesptochen scharfes, klares Bild mit viel Information und extrem guten Abstufungen, das lässt auch die 50D vor Neid erblassen. Der Sensor der bereits in der 550D gute Ergebnisse liefert, entfaltet hier sein wahres Potenzial, gut vergleichbar mit der (immernoch etwas besseren) EOS 7D, die einen ganz ähnlichen Sensor verwendet. Selbst bei einem Vergleich mit dem aktuellen Nikon Sensor, dem aus der D7000, und Nikon war in letzter Zeit Canon überlegen, gewinnt die Canon hier den Vergleich.
Dieser Link, fhrt zum ausgiebigen Test von dpreview, direkt zu den Vergleichsbildern
http://dpreview.com/reviews/canoneos60d/page17.asp
Fazit
Dazu sollte noch gesagt werden, hier wird auf einem sehr hohen Niveau genörgelt, egal von welchem Hersteller, in dieser Preisklasse besitzen alle Marken fabelhaft ausgereifte und leistungsstarke Produkte. Auch die Vorgänger, Nikon D90 und Canon EOS 50D sind durchwegs Spitzengeräte, wer also gute Fotos macht, wird auch mit den preisgünstigeren Vorgängermodellen superbe Ergebnisse erzielen.
Nebenbei hierzu noch eine Anmerkung: Wie bereits bekannt ist, ist ja die Canon 60D mittlerweile mit einem integrierten Speedlite Commander ausgestattet, das heißt sie kann Canon Speedlite Blitze mit dem Gehäuseblitz zünden. Dazu möchte ich einen großen Vergleich starten, zwischen Canon und Nikon, ob nun das Gerücht wirklich stimmt, Nikon würde hier die genauere Belichtung bieten und bessere Ergebnisse liefern. Wir werden sehen…